Dieser Webquest ist für Schüler und SchülerInnen ab dem Ende des zweiten Lernjahres Deutsch als Fremdsprache konzipiert. Das Thema ist die ‚österreichische Küche’.
Technische Voraussetzungen:
- Computer mit Internetanschluss, Videokarte, (integrierten) Lautsprechern: Für die erste Unterrichtsstunde ist jeweils ein Computer mit Internetanschluss pro SchülerIn nötig; ab Beginn der Aufgabe 2 reicht ein Computer für die zwei TeampartnerInnen aus.
- Drucker zum Ausdrucken der erstellten Dokumente;
- USB-Sticks zum Speichern der erstellten Dokumente für die gemeinsame Broschüre bzw. die Aufnahme der Dokumente ins eigene Sprachenportfolio.
An den folgenden Fertigkeiten wird in diesem Webquest gearbeitet:
Fertigkeit Hör-Sehverstehen:
Die SchülerInnen sollen das Video 1 (Kaiserschmarrn) anschauen und selektiv einzelne Wörter und Mengenangaben verstehen. Durch das Zeigen der gefragten Gegenstände im Video fällt es den SchülerInnen leichter, die Begriffe zu verstehen. Zudem dient die Benennung dieser Lebensmittel und der Mengenangaben der Aktivierung von Vorwissen, das die SchülerInnen bei den Aufgaben zur Rezeptsuche behilflich sein wird. Das Video wurde bewusst gewählt, da eine österreichische Schülerin die Zubereitung des Gerichts erklärt. Die gezeigte Situation kommt der Erfahrens- und Erlebniswelt der Jugendlichen näher als ein inhaltlich vergleichbares Video mit erwachsenen ‚Chefköchen / Chefköchinnen’.
Das zweite Video beschreibt auf spielerische Weise die verschiedenen Kaffeevarianten. Da die Sprecherin hier sehr schnell spricht, wird ein hohes Hörverständnis vorausgesetzt (siehe weiter unter ‚Binnendifferenzierung’). Die gezeigten Wörter erleichtern jedoch das Verständnis. Für die Bearbeitung der entsprechenden Aufgabe kann, muss aber nicht dieses zweite Video verwendet werden. Es kann auch auf die angegebenen Alternativen in der Quellenliste zurückgegriffen werden. Überdies können die Videos zwischenzeitlich gestoppt und / oder wiederholt abgespielt werden.
Die globalen Kannbestimmungen des GER wie ‚Ankündigungen, Durchsagen und Anweisungen verstehen’ bzw. ‚Videoaufnahmen verstehen’ auf A2-Niveau werden berücksichtigt.
Fertigkeit Lesen:
Das gesamte Webquest ist in Deutsch geschrieben. Um eine erfolgreiche Arbeit zu gewährleisten, muss ein gewisses Niveau (mindestens A1/Beginn A2 nach dem GER) bezüglich dieser Fertigkeit vorausgesetzt werden. Von den SchülerInnen wird erwartet, dass sie den ‚globalen Lesestil’ (globale Texterfassung) und insbesondere den ‚selektiven Lesestil’ (gezielte Informationssuche im Text) erfolgreich anwenden können.
Die globalen Kannbestimmungen des GER wie ‚Zur Orientierung lesen’ bzw. ‚Information und Argumentation verstehen’ auf A2-Niveau werden berücksichtigt.
Fertigkeit Schreiben:
Bei den Produkten 1 und 2 wird erwartet, dass die SchülerInnen die gesuchten Begriffe reproduzieren können, d.h. sie übernehmen bzw. übersetzen einzelne Wörter. Da der Schwierigkeitsgrad bezüglich des Schreibens nicht sehr hoch ist, wird erwartet, dass diese Begriffe auch korrekt (ohne Rechtschreibfehler) wiedergegeben werden.
Bei Produkt 3 wird dagegen eine produktive Schreibleistung gefordert; die SchülerInnen sollen eine Zusammenfassung ihrer Ergebnisse schreiben. Die Fehlertoleranzgrenze sollte hierbei dann auch höher liegen.
Die globale Kannbestimmung des GER wie ‚Texte verarbeiten’ (hier: kurze Sätze heraussuchen und wiedergeben) auf A2-Niveau wird berücksichtigt.
Fertigkeit Sprechen:
Im Rollenspiel wird das dialogische Sprechen weiter geübt bzw. ausgebaut. Hierbei wird zurückgegriffen auf früher erworbene Kenntnisse über Redemittel, die im Zusammenhang mit Sprachstadtsituationen bzw. in Dialogsituationen im Unterricht eingeübt wurden. Zudem wird auf inhaltlicher Ebene auf neu erworbenes Wissen verwiesen, da Produkt 4 (Dialog) inhaltlich auf Produkt 3 (Zusammenfassung der regionalen Küchen bzw. Kaffeevarianten) aufbaut.
Die globalen Kannbestimmungen des GER wie ‚Informelle Gespräche’ (hier: etwas in einem Restaurant bestellen) bzw. ‚Informationsaustausch’ (hier: Gericht in einfachen Worten beschreiben) auf A1/A2-Niveau werden berücksichtigt.
Lernstrategien:
Neben dem kommunikativen Austausch mit der/dem LernpartnerIn wird auch die selbstständige Arbeit mit Hilfsmitteln wie der Suche nach geeigneten Internetquellen, der Arbeit mit (elektronischen) Wörterbüchern gefördert. Durch die Zeitangaben zur Bewältigung der einzelnen Aufgaben soll eine Hilfestellung zur Planung der Webquest-Arbeit geliefert werden. Auch der Zusammenarbeitsprozess der SchülerInnen (Rollenverteilung, Verantwortlichkeit) fordert die SchülerInnen zu der Entwicklung einer gemeinsamen Lösungsstrategie heraus.
Landeskunde:
Dieses Webquest dient neben der Weiterentwicklung der oben genannten Fertigkeiten auch dem Kennenlernen der Trink- und Esstraditionen Österreichs. Um einen Zusammenhang mit dem Land Österreich zu erstellen, ist in der Einleitung eine schematisierte Karte mit den einzelnen Bundesländern und Nachbarländern abgebildet. Die SchülerInnen sollen auch eine (visuelle) Vorstellung von den Bundesländern Österreichs erhalten. Ergänzt wird dieser Anspruch durch die Aufgabenstellung zu Produkt 3, in der nach globalen Informationen zum jeweiligen Bundesland bzw. den regionalen (kulinarischen) Besonderheiten gefragt wird.
Ein weiterer Aspekt ist die Bewusstwerdung des österreichischen Standarddeutsch und (einzelner lexikalischer) Austriazismen. Der Lehrer/ die Lehrerin sollte explizit die Gleichwertigkeit der einzelnen Standardvarietäten der deutschen Standardsprache ansprechen.
Binnendifferenzierung:
Die Teilaufgaben 3 a und b, die das Team ‚Kaffeehaus’ erarbeiten soll, sind vom Niveau anspruchsvoller als die Teilaufgaben der neun ‚Bundesländer-Teams’. Die Fragestellungen sind so konzipiert, dass eine teilweise aufwendigere Internetrecherche nötig ist. Die gesuchten Informationen müssen zudem in inhaltlich teilweise anspruchsvolleren Texten aufgesucht werden. Auch das Video 2 (vergleiche die Bemerkungen zur Fertigkeit Hör-Sehverstehen) ist auf einem deutlich höheren Niveau. Dieses Team sollte dann auch aus SchülerInnen zusammengestellt werden, die über ein – im Vergleich - höheres Sprachniveau verfügen bzw. denen zugetraut wird, diese schwierigere Aufgabenstellung bewältigen zu können. Die Herausforderung für die SchülerInnen bzw. die Ansprüche an die SchülerInnen sollten aber auch nicht zu hoch angesetzt werden. Im Zweifelsfall sollte dann lieber kein ‚Kaffeehaus-Team’ zusammengestellt werden.
„Multiples Sprachenlernen“:
Durch die Arbeit an den verschiedenen Fertigkeiten und mit verschiedenen Arbeitsformen und Aufträgen soll erreicht werden, dass möglichst vielfältige Interessen und Fähigkeiten der SchülerInnen angesprochen werden. Bei der Bewertung der SchülerInnenleistungen spielen neben den ‚herkömmlichen’ Kriterien u.a. die Ausdrucksstärke, Kreativität sowie die Zusammenarbeit im Team eine Rolle.
Die Arbeit mit dem Webquest soll natürlich vor allem Spaß machen und den SchülerInnen und LehrerInnen eine Möglichkeit aufzeigen, wie der Fremdsprachenunterricht auf eine informative und unterhaltende Weise gestaltet werden kann. Der Umgang mit authentischen Textsorten, unterschiedlichen Arbeitsformen und Medien fördert das Sprachenlernen im Rahmen eines modernen kommunikativen Sprachunterrichts.
Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen / Sprachenportfolio:
Bei den oben angeführten Fertigkeiten wurden bereits die jeweiligen (globalen) Kannbestimmungen des Referenzrahmens angesprochen. In der Aufgabenstellung des Webquests (‚taak’) wird darauf hingewiesen, dass die erstellten Produkte als ‚Beweismittel’ in das eigene Sprachenportfolio aufgenommen werden können.
Über Anmerkungen, Kritik und Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen.
Vielen Dank im Voraus!
Anke Poschmann