Als Kind fährt man natürlich mit den Eltern in den Urlaub. Auch viele Jugendliche genießen den gemeinsamen Familienurlaub. Ein Familienurlaub ist schließlich billig und bequem, denn die Eltern kümmern sich und bezahlen alles. Aber irgendwann möchte man auch gern mit Freunden und Gleichaltrigen etwas unternehmen, ohne dass die Eltern ständig dabei sind.
Dafür gibt es spezielle Jugendreiseunternehmen. Das sind Reiseveranstalter, die Jugendreisen organisieren und begleiten. D.h., die Jugendlichen fahren nicht alleine in den Urlaub, sondern werden sowohl auf der Fahrt, als auch vor Ort betreut. Die Betreuer sind meist junge Erwachsene, die wissen, was Jugendlichen Spaß macht, die aber auch dafür sorgen, dass man sich an die Regeln hält.
Du liest einen Reisebericht von einem Jugendlichen, der einen Kurztrip mit Rainbow Tours gemacht hat.
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Es war mal wieder so weit: Ich hatte Urlaub, es regnete ohne Unterlass, ich hatte nicht viel Geld und wollte für ein oder zwei Tage etwas erleben. So kam es, dass ich mit drei Freunden einen Kurztrip nach Amsterdam mit Rainbow Tours buchte. Ja sicher, Rainbow Tours hat einen verdammt schlechten Ruf. Veraltete Busse, schlechte Hotels, unfähige Reiseleitung. So weit die öffentliche Meinung. Wir dachten uns aber, mit einem Kurztrip kann man nicht allzu viel verkehrt machen und sprangen ins kalte Wasser. Laut Katalog war der Trip wie folgt beschrieben: Samstagmorgen geht es los Richtung Holland, wo Ihr gegen Mittag Amsterdam erreicht und den ganzen restlichen Tag Zeit zum Shoppen und Bummeln habt. Wer Lust hat, kann am frühen Abend an einer romantischen Grachtenrundfahrt ( 7 € ) teilnehmen und/oder an einem Szenerundgang ( 8 € ) durch das Rotlichtviertel Amsterdams. Spät in der Nacht verlasst ihr Amsterdam und seid am Sonntagmorgen wieder daheim. Ziemlich unvorbereitet und voller Hoffnungen stürzten wir uns also ins Rainbow Tours Abendteuer und waren am 20.07. pünktlich um 05:45 Uhr in Hamburg am Bahnhof, da der Bus um 06:00 abfahren sollte. Wir wurden gleich freundlich begrüßt und suchten uns passende Plätze im Bus. Da noch zwei Gäste fehlten, warteten wir noch ca. 15 Minuten mit der Abfahrt (wie im Reiserecht vorgeschrieben) und verließen dann also um 06:15 Uhr Hamburg in Richtung Bremen. Zu Beginn der Fahrt meldete sich unser Reiseleiter zu Wort und stellte sich als Oli vor, unser Busfahrer hieß Rene. Oli informierte und noch kurz darüber, dass wir nun in Bremen und Osnabrück weitere Gäste abholen und dann weiter nach Amsterdam fahren. Ich inspizierte den Bus sehr genau. Man hört ja schließlich überall Horrorgeschichten über Busse, wo es z. B. reinregnet. Wir hatten aber Glück. Gut, der Bus hatte wohl keine 5* mehr, aber es war wie verspochen ein Schlafsesselbus. Er war sauber und alles war funktionstüchtig, sogar die Klimaanlage. Nachdem wir dann in Bremen und Osnabrück die anderen Gäste abgeholt hatten (übrigens pünktlich ), begrüßte Oli nochmals alle und gab erste Infos über den Ablauf de Reise. Wir bekamen alle ein Infoblatt, auf dessen Rückseite ein sehr nützlicher Stadtplan Amsterdams abgedruckt war. Damit hatte ich ja nun gar nicht gerechnet. Nach allem, was man so über Rainbow Tours hört, dachte ich, man würde uns in Amsterdam völlig allein stehenlassen. Auf dem Stadtplan waren alle wichtigen Sehenswürdigkeiten und der Treffpunkt eingezeichnet. Wir erfuhren, dass der Damrak die Hauptgeschäftsstraße in Amsterdam ist, wo welche Sehenswürdigkeiten liegen und dass man z.B. im Vergnügungs- oder Rotlichtviertel gut auf seine Handtasche aufpassen sollte. Rainbow Tours bot eine Grachtenrundfahrt und einen Szene- bzw. Stadtrundgang an. Wir hatten uns entschlossen, beides einfach mitzumachen und bezahlten gleich bei Oli im Bus und bekamen dann die Gutscheine ausgehändigt. Der Einfachheit halber, war der allgemeine Treffpunkt von Rainbow Tours direkt bei der Reederei Lovers, gegenüber vom Central Station. Nach ca. 7 stündiger Busfahrt kamen wir dann um 13:00 Uhr in Amsterdam an. Kurz nachgerechnet: die Abfahrt sollte um 00:45 Uhr sein, also fast 12 Stunden Aufenthalt in Amsterdam! Das Treffen für die Grachtenrundfahrt war für 16:45 Uhr angesetzt, also blieben uns ein paar Stunden, die Stadt erst mal auf eigene Faust zu erkunden. Genau wie Oli uns versprochen hatte, war die Stadt recht übersichtlich und gut zu Fuß zu erkunden. Wir liefen also erst mal den Damrak herunter, bummelten durch die verschiedenen Touristenshops und staunten über die zahlreichen Straßenkünstler. Nachdem wir kulturelle Highlights wie den Königspalast, den Krönungsdom und die Friedenssäule abgehakt hatten, packte uns der Hunger. Also machten wir uns abseits des Damraks auf die Suche nach einem günstigen Lokal. Denn Amsterdam ist doch schon etwas teurer, gerade natürlich auf der Hauptgeschäftsstraße. Pünktlich trafen wir uns dann zur Grachtenrundfahrt. Ich konnte mir nicht verkneifen nachzusehen, was dieser Spaß gekostet hätte, wenn wir direkt vor Ort ein Ticket gekauft hätten... Und siehe da: € 8,50 . Wir haben lediglich € 7 bezahlt. Super, Geld gespart. Die Grachtenrundfahrt dauerte wie versprochen ca. 1 Stunde und führte durch die wichtigsten Grachten. Es gab mehrsprachige Erklärungen vom Band und jede Menge interessante Fotomotive wie z.B. die Blaue Brücke, die Hausboote oder das schmalste Haus von Holland. Nach der Grachtenrundfahrt blieben uns wieder ein paar Stunden Zeit bis zum Szenerundgang. Leider fing es an zu regnen. Den ganzen Tag hatten wir Glück mit dem Wetter bei ca. 21°C und Sonnenschein. Danach waren wir erst mal durstig. Leider machten wir bei dem Versuch, gemütlich in einer Bar etwas trinken zu gehen auch die erste schlechte Erfahrung. Nicht überall, wo Bar dransteht, ist auch Bar drin. Wir gingen ins Los Latinos am Damrak 32. Weil uns gleich Speisekarten gereicht wurden, fragten wir, ob es ok sei, auch nur etwas zu trinken. Wir bekamen ein Ok! Soweit so gut. Kaum 2 Minuten, nachdem wir unsere Getränke hatten, knallte man uns die Rechnung auf den Tisch. Für 3 Cola und ein Spezi € 15,60. Stolzer Preis. Wir bezahlten und wurden weitere 2 Minuten später gebeten, die Bar zu verlassen, da man unseren Tisch bräuchte. Tja, soviel zur Freundlichkeit der Holländer. Verärgert verließen wir die Bar mit dem Wissen, NIE WIEDER! Um 21 Uhr trafen wir dann Oli für den Szenerundgang. Also liefen wir ca. 2,5 Std. mit Oli durch die gesamte Innenstadt von Amsterdam. Wir waren wirklich erschöpft, aber hier ein großes Lob an Oli. Man hatte wirklich das Gefühl, er kennt sich in Amsterdam gut aus, hatte einige Insidertips zu geben und ließ auch kulturelle Punkte nicht aus. Wir fingen beim Hauptbahnhof an und erfuhren, dass dieser auf ca. 14 800 Pfählen steht und in Tokio ein originalgetreuer Nachbau steht, da Japaner sich die Bauweise abgeschaut haben. Nach weiteren Kultur-Highlights wie z.B. dem Königspalast ging es ins Rotlichtviertel. Hierzu muss ich sagen, gut das Oli dabei war. So viele kleine Gassen, dass man sich gut und gerne verlaufen kann. Aber interessant, dass alles mal zu sehen. Prostitution ist in Holland ja legal, also konnten wir an vielen "Fenstern" vorbeilaufen. Solche gibt es hier in Hamburg ja auch, allerdings ist der Zutritt zur Herbertstraße für Frauen verboten. Das ganze Rotlichtviertel ist sehr schön. Es besteht nicht nur aus dieser Branche, man findet dort auch unzählige Bars, Diskotheken und Nachtclubs. Oli machte uns auf die größte Diskothek Amsterdams, das Escape, aufmerksam, sowie auf die günstigste Kneipe, wo ein Bier nur 1€ kostet. Alles recht nützliche Tipps, falls man nochmal nach A´dam fährt. Hinaus aus dem Rotlichtviertel gingen wir vorbei am Rembrandthuis, den einstigen Wohnsitz Rembrandts, über den Waterlooplein, einen Platz, wo täglich ein sehr großer Flohmarkt ist bis zum Rembrandtplein (Marktplatz). Dort endete unser Rundgang. Wir hatten viel gesehen, viele Informationen bekommen und viel erlebt. Also machten wir uns langsam wieder auf den Rückweg zu unserem Treffpunkt. Dort angekommen wartete der Bus schon auf uns und wir fuhren pünktlich ab Richtung Heimat. FAZIT: Die Grachtenrundfahrt sollte wirklich jeder mitmachen, die gehört dazu wie eine Hafenrundfahrt in Hamburg. Ich würde sie auch wieder über Rainbow Tours buchen, denn so sind wir noch € 1.50 günstiger gefahren, als hätten wir direkt in A´dam ein Ticket gekauft. Der Szenerundgang empfiehlt sich für jeden, der keinen Reiseführer bzw. Stadtführer dabei hat. Alles, was wir uns angesehen haben, die Erklärungen, die wir von Oli bekommen haben, kann man sicherlich auch in einem guten Reiseführer wiederfinden und dann alles auf eigene Faust erkunden. Mein Eindruck zu Amsterdam: es ist die Stadt der Touristen, Grachten, Coffee Shops, Fahrräder und Straßenkünstler. Ich wünsche allen Interessierten jetzt viel Spaß und viel Glück mit Rainbow Tours. Hier wie von einigen gewünscht die Internetadresse: www.rainbow-tours.de Viel Spaß!
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